CoSim: Totensonntag

Die heutige Spielvorstellung ist ein Einsteiger-CoSim was auch in die Kateorgie „klein aber fein“ passt. „Corps Command: Totensonntag“ von „Lock ’n Load Publishing, LLC“ aus dem Jahre 2007 von Peter Bogdasarian. Das Spiel ist das erste der „Corps Command“-Serie und eignet sich hervorragend für einen Einstieg in die wunderbare Welt der CoSims, da das Regelwerk lediglich 6 DIN A6 Seiten umfasst.

Tobruk, 18. November 1941

Totensonntag thematisiert die ersten fünf Tage der Operation Crusader, den dritten (und erfolgreichen) Versuch die deutsche Belagerung von Tobruk zu durchbrechen. Am 18. November 1941 begannen die 8. Armee des allierten Middle-East Commands mit dem Angriff. Begünstig durch Sandstürme wurden die mit der Einnahme von Tobruk beschäftigten Streitkräfte der Achsenmächte vom Angriff überrascht. Am 19. November kam es zu den ersten schweren Gefechten, welche dann am 23. November in der „Schlacht am Totensonntag“ gipfelten, an dem zwar die 2. Brigade der südafrikanischen Division vollständig vernichtet wurde, jedoch allen anderen Formationen der allierten Streitkräfte der Durchbruch durch die deutschen Stellungen gelang, was der Grundstein für den Erfolg der Operation Crusader gewesen ist.

Totensonntag  ist vom Material und den Regeln minimalistisch. Eine Karte vom Operationsgebiet, eine Hand voll Counter, 2 Würfel sowie ein Regelheft und eine Spielhilfe. Mehr braucht es nicht um ein einfaches, aber doch relativ umfangreiches CoSim auf den Tisch zu bekommen. Wieso „relativ umfangreich“? Es ist als Einsteiger-CoSim natürlich vom Umfang her beschränkt. Es werden lediglich 5 Tage in einem kleinen Ausschnitt eines gigantischen Konfliktes simuliert, dazu auf einer sehr niedrigen Counterdichte. Was für einen gestandenen CoSim’er ein „leichtes Spiel für zwischendurch“ ist, kann aber für den normalen EuroGamer durchaus zu einer Herausforderung werden. Nicht das es spielmechanisch besonders anspruchsvoll zugeht (das geht es bei CoSims normalerweise nicht), aber demonstriert das Spiel die Komplexität von „handlungsfreien“ Spielen sehr überzeugend. Mit nur etwa 30 Einheiten pro Seite und einem Stackinglimit von 3 erreicht man bereits eine Komplexität, die selbst anspruchsvolle EuroGames kaum erreichen. Totensonntags „Kniff“ ist das Aktivierungssystem, bei dem jeder Spieler einen Würfel wirft und über das Ergebnis bestimmt wird, welche Einheiten aktiviert werden dürfen. Würfelt man hoch, hat man zwar den Vorteil als erster agieren zu dürfen (was zweifelsfrei ein Vorteil ist), aber weniger Einheiten aktivieren darf. Würfelt man niedrig, kann man mehr Einheiten aktivieren, ist aber ggf. nach dem anderen Spieler dran.

Trotz der kompakten Schachtel (Totensonntag ist z.B. kleiner als San Juan), bietet es jede Menge anspruchsvolle Unterhaltung und ist mit etwa 2-3 Stunden Spielzeit wirklich kompakt, dazu ist es auch hervorragend solo zu spielen.

Bei den einschlägigen Händlern anspruchsvoller Spiele (nein nicht Ama* und auch nicht KaufHier oder so) sollten es keine Probleme geben das Spiel zu beziehen. Die zweite Auflage wurde von der Materialqualität etwas aufgewertet (speziell ist die Karte jetzt nicht mehr so „störrisch“), ist vom Schachtelformat aber auch fast exakt 8 mal so groß (etwa die Größe eines „großen“ Alea-Spiels).

Wer also den Einstieg in die Welt der CoSims wagen möchte (Vorsicht Suchtgefahr!) kann mit Corps Command: Totensonntag reinschnuppern um sich mit dieser Art von Spielen zu beschäftigen ohne Gefahr zu laufen bereits  am Regelwerk zu scheitern.

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Über Attila

Ich Spiele alles. Von Kinderspielen über Euro-Games, jeder Komplexität, bis hin zu CoSim's. Potentiell gibt es kein Genre, was ich nicht spiele - das Spiel muss halt für mich in der entsprechenden Gruppe einen Reiz haben. Ich mag's gerne, wenn es was länger dauert und auch etwas komplizierter ist. Wenn nicht, auch gut.
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