Abstrakter Klassiker: GIPF

Weiß am Zug. Was tun?

Die heutige Spielevorstellung darf sich gerade mal seit einem Jahr als Klassiker bezeichnen, den GIPF von Kris Burm ist 1997 bei Don & Co  erschienen, dann erst bei Schmidt und aktuell bei HUCH! untergekommen. GIPF versucht vom Namen weg auch nicht den Anschein eines Themas vorzugaukeln und kommt als rein abstraktes Brettspiel im Stil von Klassikern wie Dame, Go oder 4-Gewinnt daher.

Die Regeln sind ähnlich einfach wie bei den zuvor genannten, die Spieltiefe übersteigt zumindest die von 4-Gewinnt und Dame bei weitem. Abstrakte 2-Personenspiele sind immer dann am besten, wenn sie einfach erlernbar sind, aber eine hohe spieltiefe haben. Das trifft auf GIPF zu, denn es gibt im Grunde nur 2 Regeln. Wie man einen Stein einsetzt und wie man Steine schlägt. Wer am Zug ist schiebt einen Stein vom Rand des Spielfeldes auf das Spielfeld und muss Steine schlagen, wenn von einer Farbe 4 oder mehr in einer Reihe liegen, über die Reihen hinausgehende Steine der anderen Farbe werden dabei ebenfalls geschlagen. Schlägt man, kommen die Steine der anderen Farbe aus dem Spiel. Wer nicht mehr ziehen kann hat verloren. Nicht mehr und nicht weniger benötigt man, um sich auf höchstem Niveau zu messen. Kein Thema, kein Schnickschnack nur pures Denkvergnügen.

Zugegeben, GIPF ist kein Spiel für einen Abend, sondern entfaltet seinen Reiz Partie für Partie. Wenn man es regelmäßig spielt wird man eine Faszination erleben, welche sehr derjenigen von Schach gleicht. Es bietet sich an, in den gleichen Modi zu spielen wie man es vom Schach kennt. Also Zeitbegrenzung, Turniere und alles was dazu gehört bieten sich an und sind ein logischer Schritt auf dem Weg zum organisierten Spiel. So ist es nicht verwunderlich das es durchaus ein paar GIPF Vereine gibt (so wie es Schach Vereine gibt). Natürlich ist die Verbreitung nicht ansatzweise so groß wie bei Go oder Schach, aber es ist trotzdem ein beachtlicher Erfolg und zeigt welche Faszination das Spiel auf Spieler in aller Welt ausübt. Sogar ein relativ starkes Computerprogramm gibt es dazu (für Windows und Linux): GF1. Und um das zu schlagen muss man schon eine recht ordentliche Spielstärke besitzen.

Ohne Frage, GIPF ist ein Meilenstein der abstrakten Spiele. Liebhaber dieser kommen früher oder später nicht daran vorbei. Auch die weiteren Spiele von Kris Burm (die alle zusammen unter dem Titel „GIPF Projekt“ laufen) sind richtig gelungen, GIFP als erstes der Reihe aber mit Abstand das Bekannteste und von seiner Eleganz unübertroffen. Deswegen: Spielen, spielen, spielen!

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Über Attila

Ich Spiele alles. Von Kinderspielen über Euro-Games, jeder Komplexität, bis hin zu CoSim's. Potentiell gibt es kein Genre, was ich nicht spiele - das Spiel muss halt für mich in der entsprechenden Gruppe einen Reiz haben. Ich mag's gerne, wenn es was länger dauert und auch etwas komplizierter ist. Wenn nicht, auch gut.
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