Zocken pur: Die Mauer

another brick in the wall?

Die Spielvorstellung geht heute wieder etwas weiter zurück. Zurück in das Jahr 1999 und zum Zoch-Verlag. Die Mauer von Thomas Fackler, was zwar 1997 schon in Eigenregie aufgelegt wurde. Kantige Metallbauteile in der Faust zu halten hat nicht zu einem bedingungslos positivem Echo geführt, so dass Zoch 1999 seine Spielidee in einer Holzversion neu aufgelegt hat.

Die Spielidee erscheint geradezu lächerlich: Die Spieler „bieten“ darum eins von 7 Bauteilen einer Mauer bauen zu dürfen. Dabei ist das „Gebot“ eher als „Raten“ anzusehen, denn der aktive Spieler wählt ein Bauteil und wenn kein Spieler es errät, darf er es bauen. Was sich erstmal als en rein zufälliges Spiel anhört, stellt sich aber als durchaus intelligentes, Bluffspiel heraus. Denn der Zufall nimmt von Runde zu Runde ab, da die Bauteile alle unterschiedlich sind und man nur auf die Bauteile „bieten“ darf, die man noch besitzt. Damit man im fortgeschrittenen Spielverlauf nicht vollends ausrechenbar wird, gibt es zudem die Möglichkeit der leeren Faust. Errät die niemand, darf man bauen was man möchte. Klappt es nicht, bekommt man im Gegenzug u.U. ein Bauteil eines Mitspielers.

Das Spiel kommt komplett ohne Spielbrett oder Spielkarten aus und besteht im Kern lediglich aus einem Säckchen voller Holzteile. Das macht es zu einem idealen „Überall“-Spiel. Der geringe Regelumfang (es gibt nur 2 Bauregeln) und der kurze Rundenablauf (alle ein Bauteil auswählen, anschließend aufdecken und abhandeln) ist für alle Spieler und Altersklassen geeignet und die Kombination aus Bluff und Einschätzen der Mitspieler, sowie den daraus resultierenden Emotionen sind in lockerer Runde eigentlich immer ein großer Spaß. Ich war nie ein Fan von Mauern, aber dieser Mauerbau geht absolut in Ordnung.

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Über Attila

Ich Spiele alles. Von Kinderspielen über Euro-Games, jeder Komplexität, bis hin zu CoSim's. Potentiell gibt es kein Genre, was ich nicht spiele - das Spiel muss halt für mich in der entsprechenden Gruppe einen Reiz haben. Ich mag's gerne, wenn es was länger dauert und auch etwas komplizierter ist. Wenn nicht, auch gut.
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