Old Fashioned Good Gaming: Food Chain Magnate

Old Fashioned? No Way!

Splotter Spellen hat sich 1999 mit dem Spiel Roads & Boats unter den Freunden der anspruchsvollen Spielekultur einen Namen gemacht. Einige weitere  Titel folgten, doch den Erfolg von Roads & Boats konnten sie nicht wiederholen. Die jüngste Neuauflage von 2013 zeigt jedoch, dass die wenigen Monate, die Roads & Boats noch von einem Klassiker trennen, rein obligatorisch sind. Auch die anderen „großen“ Splotter Titel wie Indonesia oder Antiquity haben ihren Platz beim Zielpublikum gefunden.

So auch Food Chain Magnate von Jeroen Doumen, Joris Wiersinga aus dem Jahre 2015. Eins haben die „großen“ Splotter gemein: Man kann sie mit Fug und Recht als „Brecher“ bezeichnen. In der Regel ein abendfüllendes, anspruchsvolles Wirtschaftsspiel mit starkem Aufbaucharakter, der nicht gerade den schnellen Spielspaß verspricht. Nimmt man sich die 3-4 Stunden,  wird man jedoch unweigerlich in den Bann gezogen, welcher die Splotter Spiele auszeichnet.

Food Chain Magnate kommt dabei nicht nur mit einer originellen Illustration daher, sondern bietet zudem eine Einsteigervariante zum Kennenlernen, die in 1-2 Stunden spielbar ist. Freilich ist das nur um auf den Geschmack zu kommen. Pizza, Burger und Drinks müssen an Mann/Frau und Kind gebracht werden und die Spieler konkurrieren in einer Stadt um die Gunst der kochfaulen Fastfood-Gäste. Werbetafeln, Wurfzettel und Radiowerbung sind die richtigen Mittel, um in der Bevölkerung Bedürfnisse zu wecken, die sie von alleine niemals haben würde. Um die Qualität muss man sich nicht kümmern, am Ende ist es alles Fast Food und wer das Meiste für den besten Preis verkauft ist am Ende der Gewinner.

In Food Chain Magnate dreht sich alles um Preisgestaltung, Marktzugang und Zielgruppenorientierung. Was sich erfrischend von anderen Aufbauspielen abhebt, die sich oft im Mikromangement bei der Produktion verlieren, während der Markt ein einfaches Ablagetableau ist. Hier ist der „Markt“ der interaktive Teil des Spiels, in dem die Spieler selbst den Bedarf erzeugen um ihn dann selbst zu decken.

Trotz der Dauer des Spiels und der durchaus nicht trivialen Spielregel, geht Food Chain Magnate leicht von der Hand und der eigentliche Anspruch entsteht erst in dem Willen gewinnen zu wollen. Dabei bietet das Spiel ungewöhnlich viele Strategien, die alle untereinander interagieren und gegenseitige Reaktionen aufeinander den Spielern abverlangen.

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Über Attila

Ich Spiele alles. Von Kinderspielen über Euro-Games, jeder Komplexität, bis hin zu CoSim's. Potentiell gibt es kein Genre, was ich nicht spiele - das Spiel muss halt für mich in der entsprechenden Gruppe einen Reiz haben. Ich mag's gerne, wenn es was länger dauert und auch etwas komplizierter ist. Wenn nicht, auch gut.
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