Messezeit ist Urlaubszeit für den hiesigen Spiele-TüV-Prüfer. Nun ist nicht zu erwarten, das der Prüfer so kurz nach der Messe sich vor Prüfobjekten nicht mehr retten kann. Angesichts der Neuheitenflut ist der Job nun erstmal eine ruhige Angelegenheit. Doch das heisst nun auch nicht, dass es überhaupt nichts zu tun gibt. Attika aus dem Hause Hans im Glück ist auf den Prüfstand gefahren. Viele Kilometer hat das Spiel im Jahre 2003 und 2004 auf dem Spieletisch gedreht, bevor es dann plötzlich ein Regalspiel wurde. Äusserlich ist es gut erhalten, auch der Innenraum wurde anständig von seinem Besitzer gepflegt. Doch wie sieht es mit der Technik unter der Haube aus? Funktioniert die noch?
Windschnittig kommt Attika in der Kompaktklasse daher und die Rundumsicht ist auch aus heutiger Sicht einwandfrei. Die kurze Spielregel und die knackige Spieldauer kann auch heute überzeugen. Das Spiel schnell erklärt und von den Regeln auch schnell erfasst. Das Cockpit ist von elegantem, zeitlosem Design und bietet wenig Angriffsfläche für Flugrost. Zuverlässig treibt der einfache Zugmechanismus das Spiel über den Tisch. Auch nach 9 Jahren schnurrt der Motor ohne Stottern fast wie am ersten Tag. Erstaunlich das es von diesem Mechanismus keine oder kaum Plagiate gibt. Trotz der äusserlichen Kompaktheit, ist auch Platz für die den windeln entwachsenen Kindern, ohne das die Eltern sich gleich eingeengt fühlen müssen.
Mit einem lächeln auf dem Lippen verlängert der Prüfer die Spielerlaubnis auf unbegrenzte Zeit. Selten machen Prüfungen von alten Spielen so viel Spass wie bei Attika. So viel, das es gleich für eine kleine Nachmittagsspritztour mit der Familie aus dem Regal gefahren wird. Angesichts der Neuheitenflut die noch abgearbeitet werden muss, eine bemerkenswerte Sache.