Essen ’15: Grand Austria Hotel

Es gibt Spiele, da weiss man, dass man mit 99% Wahrscheinlichkeit nicht um sie herum kommt. Das „Grosse“ von Lookout gehört im Grunde seit Jahren dazu (wenn es den nur ein „Grosses“ geben sollte). Grand Austria Hotel ist ganz sicher so eines. Es ist im Grunde völlig egal worum es geht, völlig egal welche Mechanismen verwendet werden und wie lang das Spiel nun dauert. Lookout hat hat oft genug gezeigt das sie es können (wenngleich es nicht jedes Jahr gelingt), dass es einer Sünde gleich kommen würde die Messe zu verlassen ohne das neueste Werk von Lookout probegespielt zu haben.  Virginio Gigli (Egizia, Leonardo da Vinci) und Simone Luciani (Marco Polo, Tzolkin) haben beide schon gezeigt was sie können dazu eine redaktionelle Berarbeitung von Lookout (und die Grafik von Klemens Franz nicht zu vergessen)? Das könnte ein höchst interessantes Resultat ergeben.

Ich trau‘ mich kaum es zu schreiben, aber es wird sowieso kein Unterschied machen, denn der Lookout-Stand wird – wie immer – brechvoll sein: Hier ist ein „Spiel-Stop“ pflicht ohne wenn und aber.

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Essen ’15: Inhabit the Earth

Seit Richard Breese 1995  mit Keywood sein erstes „Key“-Spiel vorgestellt hat, sind einige weitere „Key“-Titel (6  + diverse Erweiterungen) erschienen und ich würde so weit gehen, dass die „Key“-Serie inzwischen einen Kultstatus hat. Inhabit the Earth gehört zwar nicht zur „Key“-Serie, was allerdings den strengen Richtlinien geschuldet ist, die einem Spiel auferlegt  sind um das „Key“-Prädikat zu tragen: Weder spielt es im „Keydom“ noch repräsentieren die Spielsteine menschliche Charaktere. Damit ist es nicht als „Key“ qualifiziert. So einfach ist das.

Ob „Key“ oder nicht, R&D hat in den letzten 20 Jahren eine außerordentliche Konstanz in der spielerischen Qualität der veröffentlichten Spiele bewiesen und ich habe wenig Zweifel daran dass Keyvolution Inhabit the Earth originell ist und spielerisch absolut überzeugt. Natürlich muss das Spiel erst zeigen was es wirklich kann, aber es wäre für mich eine herbe Enttäuschung wenn es „nur gut“ ist.

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Essen ’15: The Golden Ages: Cults & Culture

2014(*) hat mich The Golden Ages von Stronghold Games durchaus überzeugt. Ein EuroGame, welches sich als ein Zivilisationsspiel ausgibt und sich durchaus auch wie eines „anfühlt“, aber in gut 90 Minuten gespielt ist. Sicher ist The Golden Ages nicht auf uneigeschränkte Begeisterung gestossen, denn es ist rel. unflexibel mit wenig Varianz was auch noch bei den Zivilisationen ungerecht ist. Dazu sage ich: Hört doch auf zu weinen, das ist armselig.

Luigi Ferrini ist geschäftstüchtiger und geht das Thema Varianz und ungerechte Zivilisationen (hoffentlich) in der Erweiterung Cults & Culture an. Neben einem 5ten Mitspieler, wird das Spiel um weitere Aspekte (Religion, mehr Wunder, mehr Zivilisationen, mehr Technologien, mehr alles)  bereichert. Letztendlich ist das Spiel dann (hoffentlich) so wie es schon letztes Jahr hätte sein können: Variantenreich. Angesichts dass mir das Grundspiel schon ausgesprochen gut gefällt, werde ich hier kaum herum kommen.

Bemerkenswert ist das es für die hierzulande verbreitete Ausgabe von  Quined Games keine „passende“ Erweiterung geben wird, sondern dass Besitzer der Quined Ausgabe ein mini Upgradekit zusätzlich erwerben können (ca. 5 Euro). Keine perfekte Lösung, aber wenigstens eine akzeptable.

(*) das Spiel ist 2014 an mir vorbei gegangen und ich habe es erst 2015 für mich entdeckt.

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Essen ’15: 504

504_cover_de_200pxNein, es muss nicht „404“ heissen. 9*8*7 = 504. Was ist das für ein Name für ein Spiel? – Ganz klar: Ein beschissener. Der spielerische Geniestreich Funkenschlag hat Friedemann Friese bis heute in die Top-Listen diverser Spielecharts katapultiert. Seit dem sind die Neuheiten vom 2F Verlag meist solide, haben mich aber auch nie wirklich überzeugt.

504 könnte wieder ein solcher Geniestreich sein. 9 unterschiedliche Module, welche sich alle beliebig miteinander Kombinieren lassen (zu je 3 Modulen). Ein „Aktien-militärisches-Renn“-Spiel? Das hört sich nicht (ganz) so verrückt an wie ein „Pick-Up & Deliver-Mehrheiten-Produktions“-Spiel. Eine sehr spannende Idee die sicher, sofern es nicht ein völliger Rohrkrepierer wird, während der Messe in aller Munde sein wird. Ich habe grosse Hoffnung in 504. Werde ich enttäuscht? Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen.

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Essen ’15: Food Chain Magnate

Splotter Spellen hat sich mit Roads & Boats einen Namen unter den Hardcore-Gamern gemacht. Splotter steht seit dem für „Heavy Games“ wie kaum ein zweiter Verlag. Food Chain Magnate könnte wieder eines dieser „schweren“ Spiele werden. Schaut man auf Splotters Historie wird man kaum Zweifel haben dass es sich auch hier um ein Spiel für Liebhaber anspruchsvollerer Kost handelt.

Auch wenn Splotter Spiele nicht die schönsten sind, punkten sie immerhin durchaus mit originellen Aufmachungen. So auch hier. Mir gefällt der 50er-Jahre Stil und ich habe gleich Lust darauf eine eigene Burgerkette zu eröffnen. Ein Titel auf den ich sehr gespannt bin.

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Essen ’15: Shakespeare

Spätestens seit Caylus sind Titel von Ystari keine Geheimtips mehr, sondern ein neuer Ystari-Titel ist immer einen Blick wert. Shakespeare kommt zwar wieder in einer quadratischen Schachtel, aber zu jeder Regel muss es auch mal eine Ausnahme geben (die Ystari-Faustregel besagt dass Ystari Spiele in einer quadratischen Schachtel nix taugen). Zumindest stimmt für meinen Geschmack  Thema und Design.

Angefüttert wird der geneigte Messekäufer natürlich mit exklusiv nur auf dieser Messe erhältlichen Promo-Karte (zumindest bis nach der Messe) sowie einem (zugegeben sehr schicken) „Art Booklet“.  Zwar erwarte ich hier ein relativ klassisches EuroGame, aber vielleicht hat es das gewisse etwas was vielen schlichtweg fehlt. Einen Blick darauf werde ich sicher riskieren, wobei meine Erwartungshaltung leicht gedämpft ist.

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Essen ’15: Trenches of Hell

Wydawnictwo Alter ist ein polnischer Spieleverlag bei dem mir gleich 2 interessanten Neuheiten ins Auge gefallen sind: Germania Magna: Border in Flames und Trenches of Hell. Ich habe noch nie von diesem Verlag etwas gehört, aber zumindest die Themenauswahl zeigt Mut den ich bei so manchem deutschen Verlag vermisse. Sicher erwarte ich keine reinrassigen CoSims, aber Trenches of Hell beschäftigt sich wenigstens abstrakt mit der Problematik eines Stellungskrieges. Das Spiel wird nicht zur Messe fertig sein, aber der Prototyp kann am Stand der „Polish Publishing League“ (2-B110) gespielt werden.

Ich bin gespannt auf beide Titel, welche ich mir sicher anschauen werde.

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Essen ’15: Orleans Invasion & Citrus

3D_BOX_EXPdlp Games hat 2014 mit Orleans überzeugt. Wenig überraschend wird nun nachgelegt: Orleans Invasion bringt neben der Namensgebenden kooperativen Variante, eine klassische Erweiterung (Blütezeit), ein spezielles 2-Personen-Szenario und auch gleich 3 Solo-Szenarien. Fan von Orleans (zu denen ich nicht zähle) wird diese Erweiterung sicher zusagen, da sie durchaus einiges neues bietet und weit mehr ist, als ein neuer Satz Gebäude. Wer sicher sein will, die Erweiterung auch auf der Messe zu bekommen, kann es bis zum 30.09. Pre-Ordern. Link: dlp Games.

BOX_3D-1Desweiteren wird das 2013 ebenfalls bei dlp Games erschienene Citrus wieder aufgelegt und auf der Messe verfügbar sein. dlp bezeichnet das Spiel selber als „Meisterwerk“. Soweit würde ich nicht gehen, es aber immerhin als eine unterschätzte Spieleperle bezeichnen (was nicht in der Grafik begründet ist). Citrus lockt keinen Hardcoregamer hinter dem Ofen hervor, bietet aber weit mehr Spieltiefe als das durchschnittliche Familienspiel.

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Essen ’15 – Hack Trick

Knapp 10 Monate ist es her, dass ich Six MaKing von Mind Fitness Games hier als Essen `14 Neuheit vorgestellt habe. Da es sich eigentlich um eine Essen ’13 Neuheit gehandelt hat, war ich „nur“ knapp 12 Monate zu spät dran (und trotzdem noch einer der ersten). Nun drehen wir den Spiess mal um und berichten 2 Monate vor der Messe über ein kleines, feines Spiel des gleichen Verlages: Hack Trick

Bildschirmfoto 2015-08-10 um 22.08.05Genau wie bei Six MaKing handelt es sich nicht um ein abendfüllendes Strategiespiel, sondern um ein kurzen, kleinen 2-Personen(*) Hirnverzwiebler mit einem enormen „nochmal“-Faktor. Der Einstieg fällt leicht, jedoch braucht man – wie schon bei Six MaKing – ein paar Partien um den Reiz auskosten zu können. Das Spiel wird mit 18 Karten, einem kleinem Spielplan (bestehend aus 6 Karten) und ein paar Markern gespielt und kommt in einer Schachtel der Größe eines der kleinen Amigo-Kartenspiele daher sowie einem einfachsten Spielprinzip, was sich darauf beschränkt eine Karte zu spielen oder zu ziehen. Es gibt zwar noch 2 optionale Zugregeln (d.h. man kann es in seinem Zug zusätzlich machen), aber alles in allem lässt sich das Spiel in weniger als 5 Minuten erklären (Youtube Video, 4:40 – in gut verständlichem Englisch).

Erscheint es in der ersten Partie vielleicht ein noch wenig trivial, begreift man mit der Zeit jedoch das es durchaus taktisch ist und das Deduktion eine wesentlich grössere Rolle spielt als man anfänglich vermuten könnte. Nach wenigen weiteren Partien wird man auch bemerken dass eine weitere Komponente durchaus ein tragende Rolle spielt: das Einschätzen von Wahrscheinlichkeiten. Hat man diese sehr, sehr steile Lernkurve hinter sich gebracht (nach wenigen Partien) entstehen spannende Psycho-Duelle, welche durchaus dem Thema gerecht werden, was man bei so einem minimalistischem Spiel kaum erwarten wird.

Natürlich kann die Ausstattung nicht mit Six MaKing mithalten, Hack Trick zeigt aber das es nach wie vor kleine, intelligente Spiele gibt die sich vor keinem SdJ verstecken müssen, welche immer mehr in Belanglosigkeit, ja teilweise in Dummheit, versinken.

Ich hatte bei Six MaKing schon zur Selbstreflexion bei den Spielemagazinen und Blogs aufgerufen, und kann diesen Aufruf nur noch einmal unterstreichen: Ist es wirklich unser Anspruch lediglich ein Instrument der etablierten Verlage und Autoren zu sein? Immer und immer die gleichen Besprechungen von immer und immer den gleichen Spielen. Ist es das was „Qualitätsblogs“ ausmacht?

Update: Mind Fitness Games hat auf der kommenden Messe in Essen (2015) Stand H2-D116. Hack Trick ist das erste Spiel einer Serie von 4 Spielen. Das Zweite der Reihe – Hack Trick II – wird für den geneigten Spieler sehr wahrscheinlich dort sowohl spiel- als auch kaufbar sein. Das ist  schon der erste kleine „Geheimtipp“ dem man eine Chance geben sollte.

(*) 3 und 4 Personenvarianten werden angeboten, sind allerdings nur für fortgeschrittene „Hacker“ zu empfehlen.

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Mit Tiptoy zum Digitalen Papier

Wer hätte gedacht, dass kreative Köpfe mit dem Tiptoy von Ravensburger noch eine höchst interessante Anwendung bauen: Einen Taschenrechner aus Papier (kein Scherz jetzt). Der mathematik-affine Podcast Modellansatz berichtet in der Folge 47 über dieses spannendes Experiment.

Hört mal rein, es lohnt sich: Modellansatz 047 auf der Homepage vom Karlsruher Institut für Technologie.

Es hat zwar nicht direkt was mit Brettspielen zu tun, aber wer sich für die Funktionsweise von Tiptoy interessiert wird aktuell kaum etwas informativeres finden. Zudem es auch noch unterhaltsam ist.

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